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Vier Impromptus, op. posthum 142, D935 (1827)
Nr. 3 Andante
Englische Suite Nr. 3, BWV 808 (~1715)
Präludium
Allemande
Courante
Sarabande
Gavotte I und II
Gigue
Sechs Stücke, op. 52 (1930-1931)
Nr. 3, Etüde – Vivace
Großmutters Erzählungen / Old Grandmother's Tales, op. 31 (1918)
Moderato
Andantino
Andante assai
Sostenuto
Sechs Stücke, op. 52 (1930-1931)
Nr. 6, Scherzo – Allegro risoluto
Pause
Klaviersonate Nr. 24, op. 78 (1809)
Andante cantabile, Allegro ma non troppo
Allegro vivace
Drei Phantasien oder Capricen, op. 16 (1829)
Andante con moto, Allegro vivace, Tempo dell’ Andante
Scherzo – Presto
Andante
Große Etüden nach Paganini, Searle 141 (1851)
Nr. 6, Quasi Presto
Franz Schubert schrieb ein Jahr vor seinem frühen Tod 1828 die später sehr bekannt gewordenen acht Impromptus für Klavier und schuf mit ihnen ein ganz neues Genre frühromantischer Klaviermusik. Aus dem Französischen übersetzt, bedeutet Impromptu so viel wie „überraschend“, „improvisiert“. Die Klavierstücke sind in Form und Ausdruck sehr unterschiedlich. Im Impromptu Nr. 3 der zweiten Impromptu-Sammlung stellt Schubert ein sehr eingängiges Thema vor, das in fünf Variationen auf kunstvolle Weise moduliert wird.
Johann Sebastian Bach schrieb die heute sogenannten sechs Englischen Suiten für Cembalo vermutlich um 1715 in Weimar. Die Namensgebung erfolgte der aktuellen Forschung nach nicht von Bach selbst und wurde nach seinem Tod hinzugefügt. Bach schrieb neben diesen Suiten im Laufe des Lebens noch sechs sogenannte Französische Suiten und Partitas, die alle eine festgelegte Abfolgebarocker Tänze darstellen. Die Allemande, die Courante, die Sarabande, die Gavotte und die Gigue haben unterschiedliche geographische Ursprünge und waren an den Höfen des 18. Jahrhunderts weit verbreitet. Bach übertrug die Tanzstile auf das Cembalo und erschuf mit seinen Suiten ein einzigartiges Oeuvre.
Sergei Prokofjew ist vermutlich den meisten Menschen als Komponist des Hörspiels Peter und der
Wolf bekannt. Er schrieb aber auch Ballette, Symphonien und einige Klavierwerke. Seine Melodien und Themen verarbeitete Prokofiev sehr häufig wieder: sein Opus 52 ist ein Sammelsurium an Bearbeitungen für Klavier mit Themen aus dem Ballett Der verlorene Sohn (Nr. 3, Etüde), seinem ersten Streichquartett, der Sinfonietta für Orchester (Nr. 6 Scherzo) und weiteren Werken.
Während der Wirren der russischen Revolution ging Prokofjew
in die USA ins Exil, wo 1918 die Old Grandmother's Tales entstanden. Die vier kurzen Klavierstücke sind möglicherweise ein nostalgischer Anklang an die Heimat, der in langsamen, träumerischen und teils mystischen Farben zum Ausdruck kommt und bei Prokofjew eher selten zu finden ist.
Ludwig van Beethovens 24. Klaviersonate fällt nicht nur wegen ihrer untypischen Zweisätzigkeit auf, sondern auch wegen ihrer sehr seltenen Tonart Fis-Dur. Der erste Satz der Sonate wird von einem sehr lyrischen Thema angeführt, das immer wieder von musikalischen Dialogen unterbrochen und aufgegriffen wird. Beethoven nutzt die Sonatenhauptsatzform in freier Gestaltung und erschafft gerade durch Unerwartetes überraschende Momente. Im zweiten Satz treibt Beethoven ein scherzhaftes und virtuoses Spiel mit einem mitreißenden Thema.
Felix Mendelssohn Bartholdy war bereits im Jugendalter ein erfolgreicher Pianist, Dirigent und Komponist. So schrieb er die Sommernachtstraum-Ouvertüre, eines seiner bekanntesten Werke, im Alter von 17 Jahren. Mendelssohn Bartholdy reiste und konzertierte in ganz Europa. Die Drei Phantasien oder Capricen, op. 16, schrieb er auf einer Reise nach England im Alter von 20 Jahren. Im ersten Klavierstück folgt auf eine melancholische Stimmung ein beschwingtes und tänzerisches Thema, im zweiten Stück fasziniert Mendelssohn Bartholdy die Zuhörenden mit virtuosen Klavierklängen, die an die Sommernachtstraum-Ouvertüre erinnern. Die letzte Phantasie lässt an Mendelssohns Lieder ohne Worte erinnern, in denen sangliche Melodien sanft dahinfließen.
Die Industrialisierung des 20. Jahrhunderts begünstigte die Weiterentwicklung des Flügels zum heute bekannten Konzertflügel und ermöglichte den Komponisten der Romantik neue technische Möglichkeiten. Franz Liszt, als junger Mann als Klaviervirtuose europaweit gefeiert, schrieb unter anderem technisch äußerst komplexe Etüden nach seinem Vorbild dem Geigenvirtuosen Niccolò Paganini. In der sechsten Etüde aus den Großen Etüden nach Paganini übertrug Franz Liszt das letzte und sehr bekannte Capriccio des „Teufelsgeigers“ mit seinem unverkennbaren Thema und seinen Variationen auf das Klavier.
Carl Firle mit dem Programm von Fortissimo! am 30. Juni 2016 im Pfleghofsaal, Musikwissenschaftliches Institut Tübingen
Carl Firle mit dem Programm von 2014 im Pfleghofsaal, Musikwissenschaftliches Institut Tübingen (Aufnahme vom 06.06.2014)